Ihr Gastronomie-Start-up optimal finanzieren

Begehrtes Investoren-Geld für ein gastronomisches Start-up zu erhalten, ist nicht die leichteste Aufgabe. Aber machbar, wenn man einige Punkte beachtet!

Von Graja/shutterstock.com

Es sei gleich gesagt: Investoren beziehungsweise Risikokapitalgeber von einem größeren oder überregionalen gastronomischen Gesamtkonzept zu überzeugen, ist in etwa so schwer, wie mit einem Country-Song die Charts zu stürmen. Auf den entsprechenden Gastronomen beziehungsweise Unternehmer wartet daher ein steiniger Weg, denn angesagt sind aktuell vor allem frische Tech-Start-ups. Nichtsdestotrotz findet sich so ein modern aufgemotzter Country-Song dann aber doch alle paar Jahre ganz weit oben in den musikalischen Charts wieder. Damit soll gesagt werden: Es ist möglich, als Unternehmer in der Gastronomie doch noch an die erhoffte Finanzspritze zu gelangen, wenn das Konzept originell und halt auch sehr modern erscheint. Worauf es im Einzelnen ankommt und was unbedingt bedacht werden will, verraten wir im Folgenden.

Kriterien für Investitionen

Eine Studie der Universität Trier, gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, untersuchte die maßgeblichen Kriterien für Investitionen. Die Ergebnisse überraschen, denn das Thema Profitabilität steht hier lediglich an fünfter Stelle. Stattdessen rangieren auf den oberen Plätzen Themen wie Produktnutzen, Managementteam oder internationale Wachstumsperspektiven. Insofern kommt die Studie zu dem Schluss, dass Risikokapitalgeber vor allem solche Unternehmen und Vorhaben fördern, welche ein schnelles Wachstum versprechen. Wiederum scheint hierbei die Absicherung der getätigten Investitionen ein nachrangiges Kriterium zu sein.

Anders gesagt: Start-ups werden als interessant betrachtet, wenn deren Grundidee auf schnellen internationalen Erfolg abzielt. Solides Wachstum in einem überschaubaren geografischen Kontext ist dabei kein wichtiges Kriterien für Wagniskapitalgeber. Dies erklärt denn auch, warum es kein leichtes Unterfangen ist, als Gastronomie-Start-up potente und risikofreudige Investoren zu finden.

Wie man „seinen“ Investor findet

In der Regel beobachtet der potentielle Investor zwar kontinuierlich den für ihn infrage kommenden Markt, aber eben nicht jedes einzelne Unternehmen und erst recht nicht das völlig unbekannte Start-up. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass nur in seltenen Fällen jemand an die Tür eines solchen klopft, um ausgerechnet hier zu investieren.

Vielmehr muss sich ein Start-up auf Investorensuche begeben und hierbei heißt es die eigene Zurückhaltung abzulegen, denn: Wer erhört werden will, muss trommeln und dies nicht nur einmal. Nur woher kommen die Kontakte zu den potenziellen Investoren? Hier bieten sich zum Beispiel diverse Onlineplattformen an, welche potente Investoren bereits in den eigenen Datenbanken führen. An diese Adressen lassen sich Bewerbungen und Informationen hervorragend streuen, womit sich die Wahrscheinlichkeit beträchtlich erhöht, einen geeigneten Investor zu finden.

Eine weitere Möglichkeit ist so alt wie die Menschheit selbst: Man nutzt das eigene Netzwerk beziehungsweise den Freundes- oder Bekanntenkreis. Daher müssen Sie als Unternehmer einen potenziellen Investor gar nicht persönlich kennen, denn es reicht, wenn ein Bekannter den Kontakt herstellt. Zudem lohnt der Besuch von Branchen- oder Gründungsveranstaltungen, denn hier treffen Sie sowohl Unternehmer, Investoren wie auch Vertreter von nationalen und internationalen Konzernen. All diese sind stets auf der Suche nach neuen Inspirationen und aufregenden Ideen.

Investoren – überzeugen

Es wurde bereits mehr als deutlich: Unternehmerische Vorhaben in der Gastronomie stehen bei vielen Investoren aktuell nicht auf den oberen Rängen der Begehrlichkeiten. Umso mehr müssen Sie sich daher ins Zeug legen, um optimal zu überzeugen. Daneben lohnt es sich, die nachfolgenden Tipps zu beachten:

  • Ihr Businessplan muss mit Professionalität überzeugen. Kommen Sie darin stets auf den Punkt. Probleme sind bei Ihnen ab jetzt Herausforderungen. Und Lücken in Ihrer Vergangenheit sind weniger schlimm, als Sie denken.
  • Stellen Sie im Businessplan immer klar heraus, worum es bei Ihrer Geschäftsidee geht und warum diese eine Chance hat.
  • Auch Bewährtes und Altbackenes kann funktionieren. Aber versuchen Sie in allem, was Sie tun, stets modern zu erscheinen. Niemand möchte viel Geld in eine Sache stecken, die von Anfang an veraltet erscheint.
  • Üben Sie den berühmten Elevator-Pitch. Hierunter versteht man die Kunst, in drei bis sechs Sätzen seine Idee prägnant vorzutragen. Ursprünglich wurde diese Methode von Drehbuchschreibern entwickelt, denn diese haben oftmals nur eine Minute Zeit, um den Produzenten (etwa während einer Aufzugfahrt) zu überzeugen.
  • Stellen Sie sich immer ins beste Licht. Niemanden interessieren Ihre privaten Sorgen.
  • Räumen Sie Ihre eigenen Zweifel frühestmöglich aus. Ihre Gesprächspartner und Mitarbeiter spüren ansonsten diese, was sich insgesamt negativ auswirkt.
  • Daneben überzeugen Sie mit starken Kennzahlen Ihre zukünftigen Investoren.
  • Einerseits stellen Sie Ihr Vorhaben immer ins beste Licht, aber behaupten Sie zugleich nichts, was Sie nicht halten können.

Last but not least: professionelle Außendarstellung

Viele Start-ups setzen nicht nur auf einen professionellen Businessplan, sondern auch auf einen gelungenen Medienauftritt. Ich habe mit meiner eigenen Kreativagentur die Erfahrung gemacht, dass der gut gemachte mediale Auftritt eines Start-ups heute die neue Visitenkarte ist. Zwar begibt sich der potentielle Investor oftmals nur wenige Minuten auf die entsprechende Internetseite eines Start-ups, überzeugt aber der Webauftritt, so hinterlässt dies kurz- wie langfristig einen positiven Eindruck – und ohne diesen kommt es nicht zur Kooperation. Und noch etwas: Es geht etwa bei der Gestaltung der gesamten Außendarstellung eines Start-ups vor allem um die hohe Kunst, prägnant und zeitgemäß die jeweilige Idee zu vermitteln. Nicht mehr und nicht weniger!

Autor: Michael A. Mainka

Er ist der kreative Kopf hinter der Agentur MAINKA. Ihn zeichnet sein umfassendes Know-how über wichtige Werbebereiche wie auch neue Social-Media-Technologien aus. Daneben interessieren ihn gastronomische Trends.

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