Die Bedeutung von E-Food für die Gastronomie

Der Begriff E-Food oder auch Electronic Food bezeichnet den Handel von Lebensmitteln über digitale Vertriebswege. Dazu gehören sowohl Lebensmittel-Onlinehandel und Lieferservices, wie Amazon Fresh oder Gorillas, als auch die Lieferung von online bestellten Speisen aus Restaurants und Cafés, etwa durch Lieferando. Durch die direkte Vernetzung vom Anbieter mit dem Endverbraucher werden alte Strukturen aufgebrochen.

Ein Blick in die Statistik zeigt enormes Wachstum im Online-Handel von Lebensmitteln

Laut Bevh (Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland) stiegen die Umsätze von E-Food im dritten Quartal des Jahres 2020 im Vergleich zu 2019 um mehr als 50 %. Dagegen legte die Bekleidungsbranche online im selben Zeitraum nur um 7,5 % zu. Insgesamt erzielte der Lebensmittel-Online-Handel im Jahr 2020 einen Umsatz von 2,67 Milliarden Euro – das entspricht einem Zuwachs von 67 % gegenüber dem Vorjahr.

Für das erste Quartal 2021 verzeichnet E-Food einen Zuwachs von 84,5 % und für das zweite Quartal 2021 steht unter dem Strich ein Plus von 34,9 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die dynamische Entwicklung des letzten Jahres setzt sich also bisher nahezu ungebremst fort.

Welche Vorteile bietet E-Food Verbrauchern und Unternehmen?

Die Verbraucher haben durch E-Food eine enorme Zeitersparnis und außerdem profitieren sie von einer größeren Auswahl gegenüber dem klassischen Einzelhandel und der Gastronomie. Aus diesem Grund wächst der Onlinehandel mit Lebensmitteln so schnell wie keine andere Branche im E-Commerce. Verstärkt wird das zusätzlich durch die pandemie-bedingte Situation.

Unternehmen können selbst bei relativ geringen Anfangsinvestitionen mit Hilfe von E-Commerce viele Kunden erreichen. Das ist besonders für Startups und kleinere Unternehmen von Vorteil. Sie verfügen in der Regel nicht über die notwendigen finanziellen Mittel, um sich über herkömmliche Vertriebskanäle zu etablieren. Daher spielt der Online-Verkauf für kleinere Unternehmen oft eine wichtigere Rolle als für große.

Die Rolle der Online-Marktplätze

Die wichtigste Dienstleistung der Online-Marktplätze betrifft die Vermittlung von Kontakten sowie die Kommunikation und Transaktionen zwischen Käufern und Verkäufern. Abhängig vom jeweiligen Online-Marktplatz und von den Unternehmen, die ihn nutzen, reichen die Dienstleistungen bis in Bereiche wie Logistik, Lagerhaltung und IT.

Für viele kleinere Unternehmen, die noch keine feste Kundenbasis aufgebaut haben und vor großen Ausgaben für die Einrichtung von Grundfunktionen wie Zahlungssystemen stehen, stellen Online-Marktplätze ein wichtiges Element für den Geschäftseinstieg dar. Diese kleineren Unternehmen profitieren vom bereits etablierten Kundennetzwerk des jeweiligen Online-Marktplatzes. Gleichzeitig können sie E-Commerce-Standardfunktionen an Online-Marktplätze auslagern.

E-Commerce bietet niedrigere Vertriebskosten, um eine breitere Zielgruppe von Verbrauchern zu erreichen. Dies erlaubt wiederum eine stärkere Spezialisierung, da sich die einzelnen Unternehmen verstärkt auf die Bereiche ausrichten können, in denen sie einen gewissen Wettbewerbsvorteil haben. Dadurch steigt die Produktivität der Unternehmen, denn sie führen neue Vorgehensweisen ein, entwickeln innovative Produkte und können Skalierungseffekte erzielen.

Herausforderungen bei E-Food

Mit den Vorteilen des E-Foods ergeben sich allerdings auch einige Herausforderungen. Darunter fallen folgende Aspekte:

  • hohe Lieferkosten
  • das Frischhalten von Lebensmitteln
  • Umweltaspekte und Nachhaltigkeit

 

Zu den größten Barrieren im E-Food-Markt gehört weiterhin die mangelnde Bereitschaft der Kunden, für die Anlieferung einen Aufschlag zu zahlen.

Eine ideale Lager-Logistik ist nicht in Sicht, denn wirtschaftliche Lösungen arbeiten zurzeit weder mit flexiblen noch mit schnellen Prozessen. E-Food-Konzepte, die auf „Ultra-Frische“ setzen, verzichten deshalb komplett auf Lager.

Um diese Nachteile etwas abzufangen, konzentrieren sich die Lieferangebote in Deutschland aktuell vermehrt auf die städtischen Ballungsgebiete, auf dem Land ist die Deckung noch eher gering. Doch je mehr Menschen ihren Lebensmitteleinkauf im Internet abwickeln, desto schneller werden sich E-Food-Angebote ausbreiten und eine gleichzeitige Lieferung an mehrere Kunden ermöglichen. So ergeben sich Synergieeffekte und geringere Kosten pro Lieferung. Das macht die Lieferung günstiger und schafft bessere Möglichkeiten für Mehrwegsysteme und nachhaltigere Verpackungen.

Als wichtigste Faktoren für die Menschen bei der Entscheidung für oder gegen einen Online-Lebensmittelkauf wirken vor allem kundenfreundliche Lieferzeiten, Liefergebühren sowie Bestell- und Lieferprozesse. Hier kann man durch gute Logistikpartnerschaften einen großen Wettbewerbsvorteil erzielen.

Eine der größten Barrieren im E-Food-Markt sind bisher die Extrakosten für die Anlieferung und die Bedenken der Kunden in Bezug auf die Produktqualität und Frische der E-Food-Produkte.

E-Food wirkt für Gastro-Unternehmen mehrdimensional

„Connected Commerce“ schafft einen neuen Angebotstyp für den Handel mit Produkten und Service-Angeboten. In der Verbindung von Online- und Offline-Erlebniswelt entsteht ein sehr variabel gestaltbares, hybrides Modell eines vielfältigen mittelständischen Angebotes für Kunden und Gäste. Online finden, informieren, reservieren oder bestellen, abholen mit der Gewissheit der Verfügbarkeit, wenn nötig auch unmittelbar ausgeliefert.

Gastronomie-Unternehmen können in verschiedenen Richtungen vom wachsenden E-Food-Angebot profitieren: Für den Wareneinkauf und den Einsatz hochwertiger Convenience-Produkte für den professionellen Bereich bieten die unterschiedlichen Plattformen Hilfen beim Einkauf für den Gastronomie-Betrieb. Dagegen ergeben sich aus der Erweiterung des stationären Angebotes um einen Lieferservice, einen Online-Shop für Spezialitäten des Hauses oder ähnliches in Bezug auf Gastronomie-Kunden und Gäste neue Vertriebswege mit zugleich größerer regionaler Reichweite.

Online-Zusammenschlüsse und Partnerschaften

Zu den hybriden Formen von Dienstleistungen und Warenaustausch im Bereich der Gastronomie, die über Online-Plattformen möglich werden, gehören auch Zusammenschlüsse von Erzeugern und kooperierenden Gastronomen, um die wirtschaftlichen Interessen gemeinsam zu vertreten und zu stärken, um von der Bündelung ihres Einkaufsverhaltens zu profitieren und um Synergien zu bilden.

Gastivo ist ein Beispiel, das die Bündelung eines breiten Angebotsspektrums für die Gastronomie auf einer Plattform zeigt und damit dem Trend der Zeit ganz und gar entspricht. Die Gastivo-Plattform vereint unkomplizierten Online-Wareneinkauf, vielfältige Lösungsangebote und branchenspezifische Dienstleistungen. So können sich passionierte Gastronomen ihren Arbeitsalltag erleichtern, von den finanziellen Vorteilen der Einkaufsbündelung profitieren und sich mit starken Partnern an ihrer Seite den Rücken freihalten, um sich auf ihr gastronomisches Kerngeschäft zu konzentrieren.

Fazit

Das Wachstumspotenzial von E-Food-Angeboten ist groß. Besonders jüngere Generationen gehören bisher zu den Hauptnutzern.

Der Erfolg der neuen Anbieter ist eine geschickte Kombination aus Convenience, schneller Reaktion und niedriger Liefergebühr. Für E-Food-Anbieter wird es in Zukunft darauf ankommen, wie sie ihre Preise gestalten, wie schnell geliefert wird und vor allem wie frisch die Ware ist.

E-Food bedient für Gastronomie-Betriebe beide Richtungen des operativen Geschäftes: Den Wareneinkauf für den Betrieb und die Auslieferung von Produkten an ihre Kunden. Die vielfältigen Ansätze schaffen neue Wege der Vernetzung und lassen so die unterschiedlichsten Akteure der Branche miteinander agieren.

Autor: Manfred Troike

Inhaber von LEINENLOS, Blog über Menschen, Ideen und Trends in der Gastronomie. Mich faszinieren die Abläufe in Gastronomiebetrieben, die Schnittstelle zwischen Gast und Personal. Es ist der Kontakt mit sehr unterschiedlichen Menschen, der mich jeden  Tag wieder neugierig macht.

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